Chronik

zusammengetragen von Gründungsmitglied Theo Kircher

SVG-Geschichte in Bildern

Man schrieb das Jahr 1949. In Hünfeld und einigen Dörfern des Kreises war der Sportbetrieb wieder aufgenommen worden. In der Fußballmannschaft des Nachbardorfes Roßbach spielten sogar zwei Großenbacher; es waren Karl Kümmel und Helmut Reuter. Ein weiterer schon in den Vorkriegsjahren bekannter Fußballer, nämlich Otto Trapp aus Mackenzell, der mit seiner Familie in Großenbach wohnte und eine ganze Anzahl männlicher Einwohner fühlten sich von dem Spiel mit dem runden Leder angezogen. Der Gedanke, das Begehren zu diesem Sport, bildete die Voraussetzung zum Zusammenschluss einer Gemeinschaft, zur Gründung des Vereins.

Hauptinitiator, der den ersten Stein zum Bau unseres Großenbacher Sportvereins legte, war, wie konnte es auch anders sein, der älteste unter den Sportbegeisterten, Otto Trapp. In Gesprächen mit Gleichgesinnten wurden die wichtigsten Probleme besprochen und schließlich von ihm für den 30. April 1949 eine erste Zusammenkunft aller Interessierten in der Gastwirtschaft Henkel (dem heute von Matthias Christl bewirteten Goldenen Stern) arrangiert. 34 Personen hatten sich zu dieser Gründungsversammlung eingefunden. Aber nur 19 der Anwesenden erklärten sich durch ihre Unterschrift bereit, einen Verein ins Leben zu rufen. Sinn und Zweck dieses Vereins sollte in erster Linie die Förderung und Lenkung des Sportes in Großenbach sowie die Betätigung auf kulturellem Gebiet sein.

Diese 19 wackeren Männer, welche wir heute mit Recht als die Gründer, ja die Väter des SVG bezeichnen können, waren:

Anton Bäuml, Erwin Bäuml, Georg Blomeier, Josef Christl, Adolf

Dörfler, Paul Hahner, Franz Josef Hahner, Richard Hahner, Theo

Kircher, Oskar Kircher, Karl Kümmel, Karl Knoth, Helmut Reuter,

Burkhard Schellhorn, Otto Trapp, Georg Vorhauer, Gerhard Voss,

Otto Weber und Alfred Wiegand.

In der Gründungsversammlung wählte man zunächst einen aus vier Personen bestehenden Vorstand, der in der ersten außerordentlichen Vereinsvollversammlung, die am 16. Juli 1949 stattfand, seine offizielle Bestätigung erhielt:

1.  Vorsitzender

Burkhard Schellhorn

2.  Vorsitzender

Georg Blomeier

Schriftführer

Karl Kümmel

Kassenführer    

Karl Knoth

Nun ging man mit großem Eifer ans Werk. Eine Fußballmannschaft wurde zusammengestellt, aber oh Schreck, es fehlte an allen Ecken und Enden. Kein vorschriftsmäßiger Fußball, kein Sportplatz, keine Sportbekleidung waren vorhanden. Die Sorgen begannen also schon in der Wiege.

Aber wenn eine Gemeinschaft zusammenhält, lassen sich selbst die größten Schwierigkeiten überwinden. Als freiwillige Spenden der 19 Mitglieder nicht einmal zum Kauf eines Fußballes reichten, fand sich ein guter Geist, der Vereinswirt Herrmann Henkel. Er erklärte sich bereit, den fehlenden Restbetrag und das war für die damaligen Verhältnisse nicht gerade wenig beizusteuern.

Ein Gelände für die Anlegung eines Sportplatzes stellte der Landwirt Richard Henkel am Rössberg zur Verfügung. Fast jeden Abend scheuten nun unsere Sportler nicht den weiten Weg hinauf zum Sportplatz, es wurde eifrig trainiert und bald fand auch das erste Spiel gegen die zweite Mannschaft von Roßbach statt, welches 1:0 von uns gewonnen wurde. Nun war die Stimmung groß. Es folgte die Anmeldung zum Hessischen Fußballverband und mit Beginn der Punktspielrunde 1949/50 nahm der SV Großenbach an den Meisterschaftsspielen teil.


 

Soweit die ersten Schritte unseres Sportvereins.

Danach folgten Jahr für Jahr weitere wichtige Ereignisse, die hier kurz dargestellt werden:

 

1953 erwirbt die Gemeinde Großenbach ein Gelände für einen neuen Sportplatz in der Lach. Die Tischtennisabteilung wird 1956 gegründet. Ab 1957 wird das Pfingstsportfest ausgetragen, welches bis 1992 regelmäßig im Veranstaltungskalender des SVG stand. Ebenso wurde seit 1960, immer am Patronatstag des heiligen Antonius, in unregelmäßigen Abständen ein Theaterspiel durch die Laienspielgruppe des SVG aufgeführt.

1963 steht der SVG fußballerisch auf dem Tiefpunkt. Man belegt in der B-Klasse nur noch den vorletzten Tabellenplatz. Dafür ist die TT-Abteilung mit ihrer Jugend auf einem Höhenflug. Sie wird Kreispokalsieger, Bezirksmeister und schließlich nordhessischer Vizemeister, wobei auch die Mannschaft des KSV Hessen Kassel geschlagen wurde.

1966 wird das neu erbaute Umkleidehaus eingeweiht und ein Jahr später eine Flutlichtanlage installiert. Eine Gymnastikgruppe für Frauen und Mädchen unter der Leitung von Fr. Pauly wird gegründet, aus welcher sich noch eine Tanzgruppe bildet. Auch eine Altherren ­Fußballmannschaft wird 1968 gegründet.

1969 ist der Fußball in Großenbach wieder erstarkt. Im Februar erringt der SVG mit 24:4 Toren den Binding-Offensiv-Pokal, der mit einem Geldpreis von 500,- DM verbunden ist. Im folgenden Jahr wird der SVG Vizemeister in der B-Klasse Hünfeld.

 

Die neu erbaute Sportanlage kann 1970 eingeweiht werden. 1971 ist auch der „Sportcenter“ mit Kegelbahn, Schiessanlage und Turnhalle fertig und kann eingeweiht werden. In die Schiessanlage zieht die neu gegründete Schützenabteilung ein.

Nachdem Karl-Heinz Kircher aus Hünfeld Spielertrainer wird, beginnen erfolgreiche Fußballjahre für den SVG. Man wird 1972 erstmals Meister der B-Klasse Hünfeld und steigt in die A-Klasse Fulda Mitte auf. Dort wird auf Anhieb der zweite Tabellenplatz erreicht, nachdem man sich ein hartes Rennen mit dem SV Tann um den Meistertitel lieferte. Denkwürdig ist das entscheidende Spiel in Großenbach gegen Tann mit mehr als 1200 Zuschauern. In den folgenden Jahren belegt die 1. Fußballmannschaft immer vordere Plätze der A-Klassen Mitte bzw. Nord.

1976 kann eine erfolgreiche Damenmannschaft gegründet werden, die aber nur 3 Jahre besteht.

Die Schüler- und Jugendmannschaften entwickeln sich 1977 zum Aushängeschild des Vereins. Die A­Jugendmannschaft wird Meister der Kreisklasse und steigt in die Kreisleistungsklasse auf. Dort wird sie auf Anhieb Meister und kann nun in der Bezirksleistungsklasse spielen, wo sie am Ende den zweiten Platz belegt.

 
Dagegen muss die 1. Fußballmannschaft 1979 wieder in die B-Klasse Hünfeld absteigen. Dort versucht man sofort wieder auf zu steigen, was aber nicht gelingt. Erst 1982 wird man unter Trainer Karl-Heinz Graumann wieder Meister der B-Klasse Hünfeld. Bemerkenswert ist das niedrige Durchschnittsalter der Mannschaft von 23 Jahren. Es folgen 11 Jahre ununterbrochene Zugehörigkeit zur A-Klasse Fulda Nord, später Bezirksliga Fulda Nord benannt.

Helmut Henkel löst 1992 Adolf Böhning, nach 30 Jahren als Vereinsvorsitzender, auf dem Chefsessel ab. Damit beginnt eine Umstrukturierung im Verein. Eine neue, junge Vorstandstruppe wird gewählt und der in finanzielle Nöte geratene Verein im Laufe der folgenden Jahre saniert. Die „Gastwirtschaft Sportcenter“ wird geschlossen und nur noch als Sportlerheim weitergeführt.

 

1994 musste nach einer völlig verkorksten Rückrunde der Gang in die A-Liga Hünfeld angetreten werden. Doch schon ein Jahr später konnte man unter Trainer Norbert van Thiel als souveräner Meister wieder in die Bezirksliga aufsteigen.

Die Aufstiegseuphorie konnte genutzt und der 3.Platz in der Abschlusstabelle der Bezirksliga 1996 errungen werden.

1999 wird das alte Umkleidekabinengebäude abgerissen und durch einen Neubau ersetzt. In diesem Rahmen werden auch die Gasträume renoviert und zu den Feiern des 50jährigen Jubiläums des SVG erstmals wieder genutzt. Höhepunkt ist der Auftritt der „Südtiroler Spitzbuam“ in der ausverkauften Sporthalle.

Im Jahr 2000 findet die Spielklassenreform im Bezirk Fulda statt. Der SVG scheitert mit einem Punkt am „Strich“ und muss als Neuntplazierter wieder in die A-Liga absteigen.

Der Versuch des direkten Wiederaufstiegs scheitert nach guter Ausgangsposition bis zur Winterpause, an der miserablen Rückrunde 2001.

Mit Jürgen Hahn als Trainer  wurde versucht, im zweiten Jahr nach dem Abstieg mit jungen Spielern eine schlagkräftige Mannschaft zu formen, um mittelfristig wieder nach oben schauen zu können. Dies gelang nur bedingt. Die jungen Spieler wurden gut integriert, doch stellte sich der erwartete Erfolg nicht ein. Aus beruflichen Gründen legte Hahn nach einem Jahr sein Amt als Trainer nieder.

Im Sommer 2002  gelang es, den Top Landesligaspieler Michael Rausch vom Hünfelder SV als Spielertrainer zu verpflichten. Mit ihm sollte die aus großen Teilen mit guten jungen Spielern ausgestattete Mannschaft zum oberen Tabellendrittel geführt werden. Leider warf das Verletzungspech die Mannschaft weit zurück, so dass Rausch keine Perspektive für ein weiteres Jahr sah und den Verein verließ.

In 2003 konnte dafür mit Stefan Waider ein weiterer Landesligaspieler, der mit dem Hünfelder SV in die Oberliga aufgestiegen ist, nach Großenbach geholt werden. Nach verhaltenem Start in die Saison 2003/04 zeigte das Team aufsteigende Form und erreichte am Ende einen guten 4. Tabellenplatz.

Zur Saison 2004/05 konnten "sieben" neue Spieler verpflichtet werden, die allesamt gut in die Mannschaft integriert wurden. Dies lag auch daran, dass sie alle schon in mehr oder weniger engen Beziehungen zum Verein standen. Nach einer Startserie von 11 Siegen, wurde erst im Spiel gegen die SG Dittlofrod/Körnbach der erste Punkt abgegeben. Während der gesamten Saison gab es nur zwei Niederlagen. Am Ende wurde der SVG mit 76 Punkten souverän Meister der A-Liga Hünfeld/Hersfeld und spielt in der Saison 2005/06 in der Bezirksliga Fulda Mitte.

 

Nach nur einem Jahr in der Bezirksliga musste der SVG nach einer katastrophalen Rückrunde wieder den Gang in die A-Liga antreten. Lag man zur Winterpause noch ohne Abstiegsprobleme auf dem neunten Tabellenrang, so holte man nachher nur noch 10 Punkte und konnte in der Relegation den Abstieg nicht mehr verhindern.

Für die Saison 2006/07 konnte nach der Demission

von Stefan Waider der Meistertrainer der SG Marbach, Jürgen Vogt, als neuer Trainer gewonnen werden. Mit ihm belegte man am Ende der Saison den 3. Platz und verpasste damit die Relegation nur knapp.

In der Saison 2007/08 mischte man lange Zeit an der Tabellenspitze mit, bis wieder einmal eine schlechte Rückrunde den Verein zurückwarf und der SVG zum Saisonschluss nur den 6. Platz belegte.

Erfreulich war dagegen die Meisterschaft der 2. Mannschaft des SVG in der C-Liga Lauterbach/Hünfeld, die souverän eingefahren wurde. Damit konnte man wieder in die B-Liga Hünfeld aufsteigen.